Dipl.-Psychologe Johannes Zausinger

Psychotherapie (VT)

 

Die Verhaltenstherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das auf der Annahme beruht, dass menschliches Verhalten erlernt ist und somit auch verändert werden kann. Dabei sollen problematisch-dysfunktionale Verhaltensweisen und Denkmuster durch Verhaltensanalysen erkannt und durch neue "funktionale Verhaltensweisen schrittweise ersetzt werden. Diese Verhaltensmodifikation wirkt sich auf das Selbstbild, die Selbststeuerung und auf die emotionale Verfassung aus.

Wichtige Merkmale und Prinzipien der Verhaltenstherapie:

 

  1. Zielorientiert: Die Verhaltenstherapie ist stark auf konkrete Ziele ausgerichtet. Therapeuten und Patienten arbeiten gemeinsam daran, spezifische Verhaltensweisen oder Symptome zu identifizieren, die verändert werden sollen.
  2. Empirisch fundiert: Die Therapie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und bewährten Verfahren. Sie verwendet Methoden, die in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden.
  3. Verhaltensanalyse: Ein zentrales Element ist die Analyse des problematischen Verhaltens, um die zugrunde liegenden Ursachen und Auslöser zu verstehen. Dies beinhaltet die Identifikation von belohnenden und bestrafenden Faktoren.
  4. Umstrukturierung von Denkmustern: Die Verhaltenstherapie bezieht sich nicht nur auf sichtbares Verhalten, sondern auch auf die Gedanken und Einstellungen des Patienten. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine Unterkategorie, die sich besonders auf die Veränderung von Denkmustern konzentriert.
  5. Schrittweise Veränderung: Verhaltenstherapie setzt oft auf schrittweise Exposition gegenüber angstauslösenden Situationen oder Reizen, um ungesunde Reaktionen zu reduzieren.
  6. Techniken und Übungen: Der Therapeut lehrt dem Patienten praktische Fähigkeiten und Techniken, um besser mit Stress, Angst, Depression und anderen emotionalen Herausforderungen umzugehen.
  7. Feedback und Evaluation: Die Fortschritte werden regelmäßig bewertet, und die Therapie wird angepasst, um sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.
  8. Zeitlich begrenzt: Verhaltenstherapie ist in der Regel zeitlich begrenzt und zielt darauf ab, in relativ kurzer Zeit positive Veränderungen zu bewirken.

 


Die Verhaltenstherapie wird bei einer Vielzahl von psychischen Störungen eingesetzt, darunter Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen und Essstörungen. Sie bietet den Patienten Werkzeuge zur Selbsthilfe und befähigt sie, gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.